Fischwanderhilfe
Donaukraftwerk Melk
Ziel der Maßnahme war es, für
Donaufische eine Verbindung zwischen der Wachau und dem oberen
Ende des Stauraums, der sogenannten Stauwurzel, herzustellen. Hier
mündet auch der Ybbsfluss. Er wird, wie andere Zubringer der
Donau, von Fischen zum Beispiel zur Laichzeit aufgesucht.
Die Fischwanderhilfe erzielt eine Verbesserung für viele
Fischarten der Donau und der Flüsse des Natura 2000 Gebiets “NÖ
Alpenvorlandflüsse”.
Davon profitieren auch seltene
und vom Aussterben bedrohte Arten.
FOTOSEITE FWH KW
MELK
Das Kraftwerk ging 1982 in
Betrieb, damals wurden keine Fischwanderhilfen errichtet. Nur beim
Kraftwerk Freudenau ist eine solche Anlage schon beim Bau berücksichtigt
worden. Das Kraftwerk Melk ist somit das erste österreichische
Donaukraftwerk, das nachträglich eine Fischwanderhilfe
bekam.
Der Höhenunterschied der
Wasserspiegel flussauf und flussab des Kraftwerks beträgt etwa 12
Meter. Stromab des Kraftwerks liegt die zweite freie Fließstrecke
der österreichischen Donau, die Wachau und die beiden
Zubringerflüsse Pielach und Melk. Stromauf des Kraftwerks liegt
der Stauraum und die fischökologisch bedeutsamere Stauwurzel
sowie die beiden Zubringer Erlauf und Ybbs.
Der Rückgang der ehemals
reichen Fischbestände ist unter anderem auf die Unterbrechung der
Flüsse durch Hindernisse zurückzuführen. Dazu gehören
beispielsweise Wehre von Kraftwerken.
Fischwanderhilfen sollen
Fischen die Möglichkeit geben, ein Hindernis im Fluss zu
umschwimmen. Es gibt verschiedene Typen, vom technischen Fischpass
bis zum naturnahen Umgehungsbach.
Fische bewegen sich im Fluss,
um beispielsweise vom Sommerlebensraum zum Wintereinstand zu
gelangen. Wenn sie in Gruppen ziehen, um an den Ort der Eiablage
zu gelangen, spricht man von “Laichwanderungen”. Heute ist
bekannt, dass alle heimischen Fischarten mehr oder weniger
ausgedehnte Ortsänderungen vollziehen. Das ist für ihr Überleben
notwendig.
Die Fischwanderhilfe (kurz FWH)
ist ein naturnaher, neu angelegter Bach. Sie ist 2 Kilometer lang
und durchschnittlich 12 Meter breit. Sie ist die zweite FWH bei
einem österreichischen Donaukraftwerk. Es wurden 60.000
Kubikmeter Aushub bewegt, die Abdichtung ist aus Lehm. Das
Flussbett ist vielfältig mit Kies, Steinen und Holz gestaltet.
Die Bauzeit dauerte nur 7 Monate, Inbetriebnahme war am 5. März
2007.
Vereinfachte
Grafik der Kraftwerk Melk mit Fischwanderhilfe (© Andreas
Bachmayr)
Vergrößerte
Darstellung der 2 km langen Fischwanderhilfe (© Andreas Bachmayr)
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