Information Institut IHG/ BOKU über die FWH

Im Rahmen des EU-LIFE Projektes wurde das Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement,
Department Wasser - Atmosphäre - Umwelt, der Universität für Bodenkultur mit der fischökologischen Beweissicherung betraut.

Ende Dezember 2008 wurde vom Institut eine zusammenfassende Stellungnahme über die Fischwanderhilfe erarbeitet. Die Zusammenfassung dient der Beschreibung des momentanen Ergebnisstands und diverser Rahmenbedingungen.

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Zusammenfassende Bewertung der Maßnahme Ybbsmündung

Die Umgestaltung der Ybbsmündung wirkt sich grundsätzlich positiv auf die Fischfauna aus
Im Zuge von Elektrobefischungen im Rahmen des Postmonitorings war sowohl eine Steigerung der Individuendichte und Biomasse im donauseitigen Bereich der Maßnahme, als auch eine Zunahme der Artenzahl in der Ybbs selbst dokumentierbar.
Aufgrund der negativen Bestandsentwicklung der letzten Jahre in der Donau ist dieses Faktum besonders hervorzuheben. Die Aufweitung der Ybbsmündung bietet vor allem Jungfischen aufgrund der guten morphologischen Ausstattung adäquate Habitate und Aufwuchsbedingungen.
Sowohl bei den Elekrobefischungen als auch bei den Jungfischerhebungen konnten im neu gestalteten Mündungsbereich abhängig von den einzelnen befischten Habitaten eine deutliche Steigerungen der Artenzahl sowie der Individuendichte im Vergleich zum Prämonitoring festgestellt werden. Von der Neugestaltung der Ybbsmündung profitieren in erster Linie die rheophilen Leitfischarten der Donau.
Bei der rheophilen Leitfischart Nase verdreifachte sich die Dichte im Maßnahmenbereich im Vergleich zur Ybbs. Hervorzuheben ist auch der Nachweis von insgesamt 8 FFH-Arten: Frauennerfling, Huchen und Schied, Huchen, Schied, Frauennerfling, Koppe, Schrätzer, Streber, Weißflossengründling und Zingel. 
Anhand der Bewertung nach dem Fish Index Austria lässt sich ebenfalls die positive Entwicklung der Ybbsmündung nach der Umgestaltung demonstrieren. Bei Sommerterminen kommt es zu einer Verbesserung um eine Zustandsklasse, ausgenommen die Beprobung Mai 2007. Letzteres kann dadurch erklärt werden, dass die Fertigstellung der Maßnahme noch nicht weit zurück lag und daher noch keine Überformung erfolgt war.
Der niedrige Wert der fischökologischen Zustandsbewertung im Winter ist keineswegs negativ zu sehen, da sowohl die Ybbs als auch der Maßnahmenbereich selbst keine klassischen Winterhabitate sondern nunmehr neue und ideale Flachwasser-Reproduktionsareale darstellen.

Abb. 1: Bewertung Maßnahme Ybbs-Mündung nach dem Fish Index Austria - Übersicht Prä- und Postmonitoring
(ohne Verwendung des ko-Kriteriums Biomasse)

 

Zusammenfassende Bewertung der Funktionsfähigkeit der Fischwanderhilfe Melk

Allgemeines
Regulierungen und Kraftwerke, aber auch zunehmende Nutzung der Donau als Schifffahrtsstraße sowie relativ neue Einflüsse - wie stark steigende Zahlen verschiedener Fischfresser und/oder neue invasive Einwanderer (Grundeln) - haben in den letzten Jahren dramatisch rückläufige Fischbestände im Bereich der gesamten österreichischen Donau und deren Zubringern (v.a. in den Unterläufen) zur Folge. Dem Aspekt "Vernetzung" kommt dadurch hinsichtlich Wiederbesiedlung revitalisierter Abschnitte, genetischem Austausch sowie Ausgleich von Populationsschwankungen ein besonderer Stellenwert zu.
Zielsetzung
Im Rahmen des EU-Life Natur Projektes "Vernetzung Donau-Ybbs" wurde neben der Neugestaltung der Ybbsmündung als zweite wesentliche Maßnahme die Errichtung einer Fischwanderhilfe (FWH) beim Donaukraftwerk Melk verwirklicht. Die Errichtung von FWHs hat in Österreich eine lange Tradition und ist zusammen mit Restaurationsmaßnahmen, wie im Bereich der Ybbsmündung, als bedeutende Maßnahme zur Wiederherstellung der ökologischen Funktionsfähigkeit von Fließgewässern im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu betrachten.
Die Überprüfung der Funktionalität neu gesetzter Maßnahmen stellt dabei ein wichtiges Instrument im Rahmen der gesamtheitlichen Beurteilung von Fließgewässer-Ökosystemen dar.
Zum Konzept der Fischwanderhilfe
 Im Zuge der Vorarbeiten zur Planung der Fischwanderhilfe am Donaukraftwerk Melk wurden von einem Expertenteam grundsätzliche Lösungsmöglichkeiten analysiert und abgewogen. Das Team umfasste Vertreter Technischer Büros, der Fischerei, des Kraftwerksbetreibers (AHP) sowie der Universität für Bodenkultur Wien. Die aus den eingehenden Diskussionen resultierenden Varianten für die neue FWH wurden in einem ersten Schritt auf ihre technische Machbarkeit und anschließend mit Hilfe einer Zielmatrix auf ihre potentielle ökologische Funktion hin bewertet. Dabei wurden als Einzelziele die Vernetzung (qualitativer Aufstieg bezogen auf Artenspektrum und Entwicklungsstadien), der quantitative Aufstieg (Anzahl aufsteigender Individuen) und die Eignung der FWH als Lebensraum unterschieden. Zusammenfassend konnte keine Anlage (Variante) entsprechend der angeführten Bewertung alle mit als "wichtig" eingestuften Ziele in vollem Umfang erfüllen. Als fischökologische Ideallösung wurde daher von allen Beteiligten der Bau von 2 FAH's sowohl am linken als auch am rechten Ufer angesehen, da nur diese Lösung alle Zielformulierungen der Zielmatrix erfüllen würde. Im konkreten Fall war dies aufgrund der Kostensituation im LIFE Projekt nicht möglich, weshalb die Entscheidung für eine Variante getroffen werden musste. Letztlich war das Ergebnis dieses Diskussionsprozesses die Entscheidung für die Variante "Umgehungsbach mit Einstieg am linken Ufer". Die Gesichtspunkte Vernetzung und Wanderung wurden dabei durchgehend mit "gut" bis "sehr gut" beurteilt. Hinsichtlich der Wanderungen juveniler Individuen sowie von Vertretern der stagnophilen und indifferenten Gilde wurde diese Lösung als "sehr gut" eingeschätzt. Dem Vernetzungsaspekt für alle Arten und Alterstadien wurde dabei unter den herrschenden Rahmenbedingungen eine etwas höhere Priorität als der Fokussierung auf die Laichwanderung der rheophilen Leitfischarten eingeräumt. Die Entscheidung erfolge somit auch unter dem Gesichtspunkt, dass aus den diskutierten Varianten eine Wahl getroffen werden musste und Laichwanderungen der rheophilen Arten am linken Ufer keinesfalls auszuschließen seien. Die Wachau mit ihrer vergleichsweise guten strukturellen Ausstattung liegt im Unterwasser des Donaukraftwerkes Melk und repräsentiert zusammen mit dem Abschnitt östlich von Wien die beiden letzten Fließstrecken des gesamten österreichischen Donauabschnittes. Die Tatsache, dass es sich auch bei der Donau flussauf des Kraftwerks Melk um eine Staukette handelt, wo für die Rheophilen Laichplätze und Lebensräume derzeit nur sehr eingeschränkt vorliegen, war mit ein wesentliches Argument, der linksufrigen Variante den Vorrang zu geben. Positiv bewertet wurde schließlich auch die Eignung des Umgehungsbaches als Lebensraum. Generell wurde für diesen FWH-Typ unter der Voraussetzung entsprechender baulicher Ausführung hohe Funktionalität und eine längerfristig günstige Habitatausstattung bescheinigt.
Überprüfung der Fischwanderhilfe

Ziel der Funktionskontrolle war es, zu untersuchen, ob und für welche Arten die Fischwanderhilfe am Kraftwerk Melk auffindbar und überwindbar ist. Zur Überprüfung kamen sowohl Reusenanlagen als auch periodisch durchgeführte Elektrobefischungen in der FWH sowie in der Donau selbst zum Einsatz. Telemetrische Untersuchungen mit Nasen und Huchen sollten die Untersuchungen ergänzen. Bei den Befischungen im Unterwasser konnte generell nur eine sehr geringe Artenzahl als auch Individuendichte festgestellt werden. Speziell die typischen Leitfischarten der Donau, Barbe und Nase, lagen im Vergleich zu früheren Untersuchungen in nur mehr "drastisch reduzierten" Dichten vor. Bereits im Rahmen des EU-Life Projektes "Lebensraum Huchen" errechnete sich für die Jahre 2002/2003 mithilfe von Fang/Wiederfanganalysen für die gesamte Wachau ein Bestand von nur mehr rund 4500 adulten Nasen. Seit diesem Zeitpunkt ist ein weiterer dramatischer Rückgang bei den Laichzügen in die Pielach dokumentiert. Allein an dieser Tatsache wird deutlich, dass mittlerweile der Bestand dieser ehemaligen Massenfischart stark bedroht ist. Im Rahmen des fischökologischen Monitorings an der FWH Melk konnte ein Arteninventar von 42 Fischarten (35 Arten davon durch Reusenfänge) festgestellt werden (vgl .Kap 4.3.2). Bei einem dokumentierten aktuellen Arteninventar der Wachau von 40 Fischarten kann damit bezüglich der qualitativen Passierbarkeit flussaufwärts von einer hohen Zielerfüllung gesprochen werden. Dies gilt insbesondere, wenn man die Seltenheit einzelner Fischarten, den aktuell insgesamt geringen Fischbestand der Donau und den kurzen Zeitraum der Untersuchung berücksichtigt. Die Passierbarkeit für juvenile Individuen ist ebenfalls für viele Arten belegt. Vertreter aller ökologischen Gilden wurden vorgefunden und belegen die grundsätzliche Funktionsfähigkeit. Auch acht Fischarten, Schied (Aspius aspius), Weißflossengründling (Gobio albipinnatus), Frauennerfling (Rutilus pigus), Koppe (Cottus gobio), Schrätzer (Gymnocephalus schraetzer), Streber (Zingel streber), Zingel (Zingel zingel) und Perlfisch (Rutilus frisii meidingeri), welche als Schutzgüter nach Anhang II der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH-RICHTLINIE 92/43/EWG 1992) ausgewiesen sind, wurden im Rahmen des fischökologischen Monitorings nachgewiesen. Die am häufigsten gefangene Fischart war die Laube, gefolgt von Flußbarsch, Rotauge und Aitel. Nase und Barbe, die im Melker Donaubereich traditionell in den Zubringern Pielach und Melk starke Laichzüge aufwiesen, fanden sich interessanter Weise zur Laichzeit im FWH-System nur vereinzelt, konnten hier hingegen häufiger bei den sommerlichen E-Befischungen in Form adulter und juveniler Exemplare nachgewiesen werden. Im Sommer 2007 wurde auf Grundlage der Elektrobefischung im unteren Bereich der FWH eine Individuendichte von rund 2550 Ind./100m errechnet. Es dominierte die Laube mit 957 Ind./100 m, gefolgt von Flussbarsch (367 Ind./100 m), Rotauge (352 Ind./100 m) und Schied (233 Ind./100 m). Die Leitfischarten Barbe (187 Ind./100m) und Nase (76 Ind./100m) konnten in allen Altersklassen nachgewiesen werden. Im Jahr 2008 stellte die Schwarzmundgrundel mit einem Anteil von 34,1 % am Gesamtfang, die am stärksten vertretene Fischart in diesem Bereich dar, gefolgt von Rotauge mit 9,1 %, Barbe, Nase und Nerfling mit jeweils 7,7%. Die Individuendichte sank auf 338 Individuen pro 100 m. Während der Wintermonate bis in das späte Frühjahr hinein kam es in beiden Jahren zu einer starken Abnahme der Artenzahl und Individuendichte. 2009 konnten im Mai 21 Fischarten nachgewiesen werden. Die Laube stellte die Art mit der höchsten Individuendichte, gefolgt von Bachforelle und Aitel. Im Juli 2009 stieg die Artenzahl auf 30 an, die höchste Dichte wurde im Einstiegsbereich der Fischwanderhilfe festgestellt. Die Leitarten Barbe, Hasel, Laube, Nase und Nerfling kamen in der gesamten FWH vor. Besonders im Einstiegsbereich der Fischwanderhilfe wurden, belegt durch die Elektrobefischungen, immer wieder "relativ" hohe Dichten der Leitarten Barbe und Nase festgestellt. Der Anstieg des Arteninventars und der Individuendichten erfolgte interessanterweise erst nach der Hauptlaichzeit der meisten Cypriniden, sodass hier von starken Sommerwanderungen auszugehen ist. Während der eigentlichen Laichzeit erfolgen die Züge der Donaufische im Projektsgebiet offensichtlich weiterhin traditionell v.a. in die Zubringer Pielach und Melk, was als Indiz für stark ausgeprägtes "homing" anzusehen ist. Die Intensität der Laichzüge in die Zubringer ist jedoch gegenüber Untersuchungsergebnissen vor etwa 10 Jahren heute deutlich geringer. Auffindbarkeit und Eignung des Einstiegsbereiches der Fischwanderhilfe sind aufgrund vorliegender Ergebnisse v. a. zufolge der starken sommerlichen Einwanderungen, durchaus als gewährleistet anzusehen. Bei der im Rahmen des Projektes durchgeführten Telemetriestudie mit 50 markierten Nasen wurden sowohl in der Nähe der Wehranlage, als auch in Nähe des Einstiegbereiches in die FWH vereinzelt Nasen geortet, es konnten aber in beiden Bereichen keine größeren Ansammlungen besenderter Fische festgestellt werden. Vereinzelte Ortungen vor dem Wehr erfolgten dabei während der Laichzeit, Ortungen im Bereich des FAH Einstieges nach der Laichzeit. Dies könnte auf differenzierte Wanderbewegungen hindeuten, mit Laichwanderungen tendenziell in Richtung der Hauptströmung auf das Wehr zu. Von den im Bereich des FAH-Einstieges georteten Fischen wanderte kein einziger in die FAH ein. Bis April 2008 wanderten hingegen 15 besenderte Nasen zu den Laichgründen in die Pielach und belegen damit die Bedeutung von frei passierbaren Zubringern für die Reproduktion. Während des restlichen Jahres wurden von den Nasen vornehmlich die neu geschaffenen Schotterstrukturen in der Wachau besiedelt. Das 1982 fertiggestellte Kraftwerk Melk unterbindet seit fast drei Jahrzehnten die früher "donau-typischen" Wanderungen der Nase, wobei das sogenannte "homing" (Rückkehr der laichreifen Fische an ihren Geburtsort) in flussauf des Wehres gelegene Bereiche verloren gegangen ist. Der Verlust der vormals typischen Laichwanderungen innerhalb der Donau ist als wesentliche Ursache für die deutlichen Bestandeseinbrüche zu sehen. Die verbliebenen Restbestände können lediglich die nahegelegenen Laichhabitate nutzen. Grundsätzlich ist jedoch davon auszugehen, dass immer ein Teil der Population auf der Suche nach neuen Habitaten ist, was grundsätzlich der Erschließung neuer Habitate für den Populationserhalt dient. Dieses Phänomen trägt zur ökologischen Effektivität der Wiederherstellung des Kontinuums in Flüssen bei. Von den mit Sendern versehenen drei Huchen konnten keine Ortungen im unmittelbaren Bereich des Kraftwerks Melk erfolgen. Zwei Huchen zogen im Frühjahr während der Laichzeit in die Pielach, wobei ein Fisch anschließend 4 FWHs durchwanderte, die im LIFE Projekt "Lebensraum Huchen" zwischen 1999 und 2004 errichtet worden waren. Fischaufstiegshilfe als Lebensraum
Die Besiedelung der FWH erfolgt sowohl vom Unter- als auch vom Oberwasser her. Es handelte sich hierbei in erster Linie um juvenile/subadulte Individuen sowie diverse Kleinfischarten, welche die FWH als Lebensraum nutzen. Auf Grund bereichsweise hoher Dichten früher Brutstadien ist auch von natürlicher Reproduktion einiger Arten innerhalb des FWH Systems auszugehen.

Abb. 2: Zahlen des Gesamtfischbestandes (orange) und Artenanzahl (grau) für die gesamte FWH und den gesamten Untersuchungszeitraum (errechnet auf Grundlage der Elektrobefischungen) sowie zeitlicher Betrieb der Reusen (grün).

Abb. 2 stellt die im Rahmen der Elektrobefischungen errechneten Fischbestandeszahlen sowie Artenzahl für das gesamte FWH-System dar. Besonders in den Sommermonaten kommt es in der FWH z.B. mit rund 32.000 Individuen im Juli 2007 (16 Arten) zu erheblichen Dichten, verglichen mit den höchsten Dichtewerten wie z.B. der Ybbsmündung. Generell findet ab Juni/Juli bedingt v.a. durch viele juvenile Individuen ein Anstieg der Dichten in der gesamten FWH statt. Auch die Artenzahl nimmt tendenziell zu. Diese Tendenz ist in jedem Untersuchungsjahr feststellbar, unabhängig ob die Reusenanlage in Betrieb war oder nicht. Blockade-Effekte bezüglich der Einwanderung in die FWH durch die Reusenanlage (Betriebszeit siehe Abb. 2) sind daher eher nicht wahrscheinlich und aufgrund der Daten jedenfalls nicht belegbar. Geprägt ist die gesamt FWH durch starke saisonale und jährliche Fluktuationen der Besiedelung. In der kälteren Jahreszeit dominieren rhithrale Vertreter und Neogobien, im Sommerhalbjahr Vertreter der donautypischen Fischfauna.
Zusammenfassung
Fischökologische Monitoringprogramme erfolgen meist unmittelbar nach Fertigstellung der Maßnahmen, wodurch sich keine Langzeiteffekte der Wiederherstellung des Kontinuums erfassen lassen. Offensichtlich ist nach Sanierung alter Kontinuumsunterbrechungen vor allem bei potamalen Flussabschnitten, insbesondere bei anthropogen bedingten geringen Fischdichten, mit einer eher nur langsamen Zunahme wandernder Fische bzw. Wiederherstellung typischer populationsdynamischer Prozesse zu rechnen. Im Falle der seit 1982 bestehenden Kraftwerksanlage Melk ist nach den bisherigen Befunden mit der neu errichteten FWH die Vernetzung der Fischbestände von Ober- und Unterwasser für ein breites Artenspektrum auf jeden Fall gesichert und kann daher als "qualitativ weitgehend funktionsfähig" bewertet werden. Damit ist das im Rahmen des LIFE Projekts "Vernetzung Donau-Ybbs" gesteckte Hauptziel erfüllt und umgesetzt. Die quantitative Funktionsfähigkeit ist derzeit aufgrund des geringen Fischbestandes und niedriger Zahl wanderwilliger Fische nicht abschätzbar bzw. bewertbar. Sollten sich auf Grund umfangreicher Restaurationsmaßnahmen in der Wachau wieder erstarkte Fischbestände einstellen, dürfte dies letztlich auch wieder zu quantitativ verstärkter Wanderung bzw. erhöhter Durchwanderung des FWH-Systems führen. Für einige Arten kann dabei durchaus auch die Neuentstehung lokaler Populationen mit entsprechendem "homing" erwartet werden.