Telemetriestudie
Der Erfolg von Schutzkonzepten und Wiederansiedelungsversuchen
hängt stark von der Kenntnis der Ansprüche der Art
bzw. deren Alterstadien ab. Langfristig kann nicht Besatz
allein, sondern nur der Aufbau selbstreproduzierender Bestände
zur Erhaltung von Arten führen. Um Voraussetzungen für
sich selbst erhaltende Bestände schaffen zu können,
ist eine genauere Kenntnis der Autökologie unumgänglich.
Mit der Radiotelemetrie steht eine Methode zur Verfügung,
die es ermöglicht, detaillierten Einblick in die Wanderbewegungen
der Fischfauna zu erhalten.
Die Studie
im LIFE Projekt soll Einblick geben
in die:
1.) Wanderbewegungen von Donaufischen und deren detaillierte
Habitatansprüche
2.) Das Verhalten im Bereich der Fischwanderhilfe
3.) Eventuell stattfindende Fischwanderungen über die Schleusenanlagen
des Donaukraftwerks
Ergebnis:
Bislang
sind 50 Nasen, 3 Huchen und 2 Welse mit Sendern versehen.
Seit der Besenderung im Spätherbst 2007 haben sich die Fische im
Lauf der Monate zum Teil quer durch die Wachau verteilt. Zur
Laichzeit wurden verstärkt Ortungen in der Pielach festgestellt,
was die große Bedeutung der Pielach als Reproduktionsareal für
Donaunasen eindrucksvoll belegt. Im unmittelbaren
Kraftwerksbereich und bei den Schleusen wurden bisher keine
besenderten Fische festgestellt. Im Ausmündungsbereich der FWH
traten einzelne Ortungen auf, durch die FWH ist jedoch bislang
kein besenderter Fisch geschwommen.
Ein
großer Huchen (über 1 m Länge) wurde weit flussauf in der
Pielach tot an einem Kraftwerksrechen angeschwemmt. Die
Todesursache ist eine Augenkrankheit durch Parasiten, die in der
Pielach leider häufig auftritt und noch nicht geklärt ist.
Obwohl es sehr schade um dieses Tier ist, hat der Fund eine enorme
Bedeutung für die Wanderungsstudie und auch für das bereits
durchgeführte LIFE Projekt "Lebensraum Huchen". Dieser
Huchen ist über 4 Fischwanderhilfen geschwommen, die im LIFE
Projekt zwischen 1999 und 2004 errichtet wurden!
 
Abbildung:
Verteilung der besenderten Fische im Jänner (linkes Bild) und
April (rechtes Bild) 2008 vom Donaukraftwerk flussab inklusive
Wachau.
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